Digital im Revier

jalasca: Neue Perspektiven eröffnen

jalasca bietet präzise 3D-Laserscans sowie fotogrammetrische Vermessungen an und liefert neben fotorealistischen Modellen auch hochauflösende Luftbildaufnahmen von Immobilien oder großflächigen Außenanlagen.

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von Regiomanager 01.06.2017 Anzeige
Südwestfalen Manager 2019/09
jalasca beitet seinen Kunden mit berührungsfreien Vermessungen neue Möglichkeiten

„Wir erzeugen ein virtuelles Abbild der realen Welt“, sagt Klaus Jaeger und beschreibt damit die hochkomplexe Aufgabe der jalasca GmbH. Das Moerser Start-up-Unternehmen ist spezialisiert auf Hochgeschwindigkeits-Laserscanning sowie auf UAV-Fotogrammetrie. Mit diesen berührungsfreien Vermessungen und den darauf basierenden Auswertungen eröffnet das Team seinen Kunden neue, beeindruckende Perspektiven. Erste Erfahrungen mit der innovativen Technik machte Geschäftsführer Klaus Jaeger bereits einige Jahre vor der Geburtsstunde der jalasca GmbH: Das ebenfalls von ihm gegründete Planungsbüro Niederrheinische Gas-Technik (NieGaTec), das u.a. die Erstellung von Begutachtungen, Bewertungen, Gefährdungsbeurteilungen und Explosionsschutzempfehlungen sowie Leistungen der Anlagenplanung für die Energiewirtschaft anbietet, setzte den Laserscanner erstmals 2010 ein. „Wir haben dann aber schnell festgestellt, dass auch andere Branchen großes Interesse an diesem Verfahren haben und von der Präzision profitieren wollen.“

Kirchenscan als Initialzündung

Ein Schlüsselmoment stellte für ihn das dreidimensionale Scanning der Moerser Stadtkirche im Jahr 2012 dar: Bei Sanierungsarbeiten wurden damals jahrhundertealte Gewölbe-Grabkammern gefunden, die archäologische Untersuchungen erforderlich machten und zu einem Baustopp führten. NieGaTec schenkte der Kirche schließlich einen Laserscan, der eine schnelle und präzise Dokumentation der baulichen Zustände ermöglichte. „Auf diese Weise kann man den Ist-Zustand eines Gebäudes oder einer Anlage ermitteln und auch jede kleine Abweichung vom Bauplan sichtbar machen. Dem Laser entgeht dabei nichts.“ Innerhalb weniger Minuten erfasst das Gerät Milliarden von Scanpunkten, die zusammen eine Punktwolke bilden und das jeweilige Objekt digital abbilden. Daraus lässt sich dann am Computer ein dreidimensionales, fotorealistisches Modell erstellen. „Die Stadtkirche war für uns die Initialzündung“, verrät Klaus Jaeger. „Fortan setzten wir den Laserscanner auch in anderen Bereichen ein.“ 2015 folgte die Gründung der jalasca GmbH, um zu verdeutlichen, dass nicht mehr ausschließlich die Energiewirtschaft im Fokus steht, sondern Objekte und Anlagen aller Art gescannt werden können. Zur Verfügung stehen heute Scanner der Laserschutzklassen 1 bis 3R. Aufgrund der hervorragenden technischen Ausstattung kann das Team an jedem Ort Laserscans problemlos durchführen – auch in öffentlichen oder schwer zugänglichen Bereichen. „Während es beim Vermessen mit Zollstock im Ermessen des Menschen liegt, welche Details von Bedeutung sind und in der Handskizze verzeichnet werden, erfasst der Laserscanner präzise jede Kleinigkeit, ohne Prioritäten zu setzen. Von Dachschrägen über Erker bis hin zu in der Decke eingebauten Spots nimmt das Gerät auch in Räumen mit komplexer Infrastruktur alles auf“, erklärt Jaeger. So gelingt es, ein objektives Aufmaß zu erstellen, das nicht von der Sichtweise eines Menschen beeinflusst wird. Dabei tastet der Laserscanner Objekte mit einer maximalen Frequenz von bis zu einer Million Scanpunkten pro Sekunde ab.

Intelligente Flugroboter

„Es zeigte sich jedoch früh, dass wir bestimmte Bereiche wie das Dach eines Gebäudes nicht erfassen können. Daher haben wir uns bei der Unternehmensgründung entschlossen, auch einen intelligenten Flugroboter einzusetzen, mit dem fotogrammetrische Vermessungen von Flächen, Haufwerken, Gebäuden oder technischen Anlagen aus der Luft durchgeführt werden können.“ Bei diesem Unmanned Aerial Vehicle (UAV) handelt es sich um einen Oktokopter, der mit innovativer Sensortechnik ausgestattet ist: Mit einer 36-Megapixel-Kamera ist das unbemannte Luftfahrzeug auch in der Lage, sehr große Flächen aus einer Höhe von bis zu 100 Metern aufzunehmen. Dabei entstehen hochauflösende Fotos mit einer vor dem Start definierten Überlappung. So kann später jedes einzelne Pixel genau bestimmt und auf Wunsch ein 3D-Modell erstellt werden. „Selbstverständlich halten wir alle gesetzlichen Vorgaben ein und informieren vor dem Start relevante Stellen wie Polizei, Ordnungsamt oder die Eigentümer der zu überfliegenden Grundstücke. Unsere erfahrene und hervorragend ausgebildete Pilotin weiß genau, in welchen Bereichen der Flugroboter eingesetzt werden darf und was zu beachten ist.“ Als Mitglied des Verbandes UAV DACH e.V. ist jalasca zudem jederzeit über sämtliche Entwicklungen in der Branche informiert. Sowohl das Laserscanning als auch die Fotogrammetrie beherrschen die Moerser in Perfektion. Bei einigen Projekten werden beide Verfahren kombiniert. In diesem Fall setzen die Experten die Daten des Indoor-Scans mit den Außenaufnahmen zusammen, sodass der Kunde ein umfassendes Ergebnis erhält. Dabei liegen die Vorteile gegenüber traditionellen Messverfahren auf der Hand: Die innovative Technik ist nicht nur schneller und präziser, sie liefert darüber hinaus hochauflösende Darstellungen, die nach vielen Jahren noch genutzt werden können. „Wir beschränken uns aber nicht darauf, Daten zu sammeln, sondern übernehmen auch die komplette Auswertung sowie die extrem komplexe Aufbereitung.“ Erstellt werden beispielsweise 2D-Zeichnungen, digitale 3D-Modelle oder Visualisierungen wie Luftbildaufnahmen oder Kugelbildpanoramen, die Kunden in Staunen versetzen; sogar virtuelle Rundgänge machen die Moerser möglich. „Vom Ergebnis sind viele Auftraggeber geflasht“, sagt der Chef stolz. „Aus diesen Perspektiven hat man sein Bauwerk in der Regel noch nie gesehen.“ Der Kunde erhält metrische JPG- und PNG-Dateien, in denen er selbst an relevanten Punkten messen oder mit denen er in seinen eigenen CAD-Systemen weiterarbeiten kann. Insbesondere die 3D-Modelle gewinnen mit Blick auf Industrie 4.0 zunehmend an Bedeutung. jalasca hat zudem die Methode des Building Information Modelling (BIM) implementiert. Welche Projektschritte vorgenommen werden und wie die Auswertung der Daten am Ende aussehen soll, wird vorab im Rahmen einer ausführlichen Beratung mit dem Kunden festgelegt.

Vielfältige Einsatzbereiche

Die Einsatzbereiche sind besonders vielfältig: Von der Vermessung von Kirchen, Talsperren, Wasserwerken, Klär- oder Industrieanlagen, Fördertürmen, Kanälen, Energieanlagen und Flugzeugturbinen über Geländevermessungen, Volumenbestimmungen von Erd-, Kohle- und Kokshaufen bis hin zur Bauwerksinspektion, Deformationsanalysen von Silos und der Baufortschrittsdokumentation konnte das Team bereits Projekte verschiedenster Art umsetzen. „Wir sind für alle Anfragen offen und suchen auch selbst stetig nach neuen Betätigungsfeldern“, sagt Klaus Jaeger. Im September wird jalasca ein weiteres Büro in Berlin eröffnen, das sich auf die Vermessung von Windenergieanlagen spezialisiert. Das Unternehmen ist außerdem an einem Forschungsprojekt der Hochschule Rhein-Waal beteiligt, das sich mit der Entwicklung von Sensortechnik für Flugroboter beschäftigt. Von Amateuren oder semiprofessionellen Anbietern wollen sich die Moerser durch eine hohe Qualität abheben. Deshalb werden sie noch in diesem Jahr ein Qualitätsmanagementsystem einführen. „Unser Ziel ist es letztlich, unseren Kunden einen Mehrwert zu bieten. Dieses Vorhaben wollen wir durch eine richtig gute Beratung und eine auf hohem Niveau ausgeführte Dienstleistung in die Tat umsetzen.“

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