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Event-Catering: Man ist, was man isst

Professionelles Event-Catering ist in der Geschäftswelt ein wichtiger Bestandteil der Veranstaltungsplanung. Für zufriedene Gäste sorgen individuelle Food-Konzepte.

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von Regiomanager 05.07.2019
Catering ist ein wichtiger Bestandteil für den Erfolg eines Events (Foto: ©fotoinfot – stock.adobe.com)

Buffet? Menü? Oder einfach nur Fingerfood? Steht eine Veranstaltung auf dem Programm zählt die Wahl des Essens zu den zentralen Aufgaben der Eventvorbereitung. Schließlich geht Geschäftserfolg durch den Magen. Ein Speisen-Fauxpas sollte tunlichst vermieden werden, um die Stimmung bei Auftraggebern, Geschäftspartnern oder Mitarbeitern nicht zu drücken. Wer bei einem Event nicht nur trockene Informationen oder Gesprächsstoff servieren, sondern seine Gäste auch mit gutem Essen sättigen möchte, wendet sich an professionelle
Catering-Unternehmen.
„Der Stellenwert des Caterings wird noch häufig unterschätzt. Dabei ist gerade das Catering ein wichtiger Bestandteil für den Erfolg eines Events“, sagt Georg Broich von der Leading Caterer Association (LECA), einem Forum unter dem Dachverband des FAMAB Direkte Wirtschaftskommunikation e.V. „Man ist, was man isst! Folgt man diesem Leitgedanken, sollten sich Unternehmen aktiv mit der Integration von zeitgemäßen Food-Konzepten in ihre Eventplanung beschäftigen.“

Individuelle Catering-Konzepte

Auf den Tellern der Gäste könnte sich dann das Image oder die Philosophie eines Unternehmens wiederspiegeln. Sinnvoll ist es dabei, sowohl Firmenfarbe als auch Logo und Produkte, die von dem jeweiligen Betrieb hergestellt werden, bei der Erstellung des Konzeptes zu berücksichtigen. Schließlich können sich Gastgeber mithilfe des Essens beispielsweise stylish, opulent oder bodenständig präsentieren – je nachdem, wie man sich darstellen und welches Ziel man verfolgen möchte. Allein der Anlass für eine Veranstaltung – beziehungsweise für das Catering – gibt Aufschluss darüber, welche Speisen gereicht werden sollten. Eine Präsentation eines Fahrzeugs in einem Autohaus erfordert eine andere Herangehensweise als eine Weihnachtsfeier oder ein Cocktailempfang zum Firmenjubiläum. Immerhin müssen dabei unterschiedliche Zielgruppen bedient werden. Deshalb ist es besonders wichtig, zuvor die Gästeliste genau zu analysieren: Handelt es sich um Mitarbeiter aus dem eigenen Betrieb, um Geschäftspartner aus dem Ausland oder um Pressevertreter? Den jeweiligen Besuchern muss die zentrale Idee der Veranstaltung mithilfe eines individuellen Konzepts vermittelt werden.
Catering-Unternehmen kümmern sich aber nicht nur um das vielzitierte leibliche Wohl; die Aufgaben sind vielfältig: „Das ist mittlerweile ein ganz breites Spektrum. Angefangen bei der Projektleitung, dem Einkauf, der Küche bis eben hin zur Logistik sind viele Abteilungen involviert“, erklärt Georg Broich. Caterer leisten zudem immer mehr Netzwerkarbeit, da die Nachfrage der Kunden auch in diesem Bereich vorhanden ist. Darüber hinaus sind sie in den Bereichen Bestuhlung, Dekoration, Personal und Hostessen gefragt. „Es wird immer öfter ein ‚Rundum-sorglos-Paket‘ erwartet und unsere Aufgabe ist es, dies zu schnüren.“ Nur so bleibe der Kunde entspannt und könne die Veranstaltung genießen.
„Einen guten Caterer macht vor allem aus, dass er dem Kunden zuhört und versucht seine Wünsche und Vorstellungen zu verstehen.“ Am Ende des Tages müsse er dem Auftraggeber das Gefühl von Sicherheit vermitteln. Bei der Wahl eines Caterers empfehlen Experten aber auch, auf Seriosität zu achten: Kunden sollten sich vorab darüber informieren, wie lange ein Unternehmen schon am Markt ist, ob es gesetzliche Bestimmungen einhält oder ob eine transparente Geschäftspolitik betrieben wird. „In unserer Branche gibt es leider immer noch sehr viele schwarze Schafe“, gibt Broich zu bedenken. „Immense Preisunterschiede zum Beispiel im Bereich des Personals sollten die Alarmglocken auslösen.“ Dann stelle sich die Frage, ob wirklich alles gesetzeskonform läuft.

Positive Branchenentwicklung

Grundsätzlich hat die Geschäftswelt aber die Bedeutung eines professionellen Event-Caterings erkannt. Dafür spricht auch die positive Entwicklung der Branche in den zurückliegenden Jahren. „Aktuell wird der Markt auf drei Milliarden Euro geschätzt. Hier ist die Entwicklung seit 2013 wieder klar positiv“, so der Chef eines Düsseldorfer Catering-
Unternehmens weiter.
In Zukunft bestehe die Herausforderung vor allem darin, den zeitgemäßen Bedürfnissen der Gäste durch maßgeschneiderte Catering-Konzepte in jeglicher Form entgegenzukommen und für den Kunden einen höchstmöglichen Grad an Service und Dienstleistung zu erbringen. „Dabei müssen wir nicht nur das Catering, sondern auch Netzwerk und Know-how liefern.“
Für Unternehmen der Branche ist es aber auch wichtig, sich neuen Trends zu stellen. Derzeit wird verstärkt auf das Thema Nachhaltigkeit geachtet. Dazu zählt unter anderem die kontinuierliche Auseinandersetzung mit ökologischen und ökonomischen Fragen. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, haben einige Caterer sogar maßgeschneiderte Nachhaltigkeitskonzepte entwickelt. „Dazu gehören die Verwendung regionaler Produkte und fair gehandelter Waren genauso wie eine umweltgerechte Entsorgung der Abfälle“, so Broich weiter. „Die bereits angesprochene Verwendung regionaler Produkte und Waren spielt hierbei eine ebenso große Rolle wie die Einbindung saisonaler Schwerpunkte. Diese Informationen werden auch vom Kunden immer mehr abgefragt.“ Im Großen und Ganzen könne man zudem sagen, dass molekulare Küche oder exotische Komponenten so gut wie gar nicht mehr angefragt werden; dafür gehe der Trend klar zu Themen wie Streetfood oder zur bodenständigen, regionalen Küche. „Es gibt generell eine Rückbesinnung auf regionale Produkte sowie auf Bio-Produkte. Allerdings erwarten viele Kunden mittlerweile, dass Bio-Produkte auch schon standardmäßig angeboten werden.“
Bei der Form der Verköstigung stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die mit unterschiedlichen Vor- und Nacheilen einhergehen. Um den kleinen Hunger zwischendurch zu stillen, eignet sich Fingerfood hervorragend. Die „Häppchen“ können auf Tischen angerichtet oder durch Servicepersonal gereicht werden. Das ist unkompliziert und mit einem relativ geringen Aufwand verbunden. Beim Flying-Buffet stehen ebenfalls Mini-Portionen zur Auswahl, die auf extra kleinem Equipment verteilt werden. Diese Möglichkeit wirkt auf viele Gäste stylish, geht aber auf der anderen Seite auch mit einem großen Aufwand einher, da mehr Personal eingeplant und eine größere Menge an Geschirr benötigt wird. Beliebt ist nach wie vor auch das gute alte Buffet, weil es in der Regel vergleichsweise günstig ist. Es sollte von einem erfahrenen Caterer umgesetzt werden, der weiß, wie es gelingt, das Essen während einer langandauernden Veranstaltung appetitlich und schmackhaft zu präsentieren. Als weitere Variante eignen sich Menüs, die am Tisch serviert werden; sie haben einen besonders exklusiven Charakter.
Damit die nächste Weihnachtsfeier oder Produktpräsentation ein Erfolg wird, sollten aber noch viele weitere Aspekte wie besondere Gegebenheiten des Veranstaltungsraumes oder ausreichende Stromkapazitäten berücksichtigt werden. Denn nur wenn das komplette kulinarische Konzept funktioniert, kann eine Veranstaltung zum Erfolg werden.

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